Presseinformation

Weiter erfolgreich gegen den Trend

Wiehl/Oberberg, 04. März 2021

  • Wachstum bei der Volksbank Oberberg auch im Pandemiejahr 2020 – Bilanzsumme wächst auf 4,1 Milliarden Euro – Weiterer Standort für Immobilien- und Versicherungsgeschäft.
Foto: Lars Weber; Der neu formierte Vorstand (v.li.): Vorstandsmitglied Frank Dabringhausen, Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen, Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Udo Meyer und Vorstandsvize Manfred Schneider.

Das problematische Zinsumfeld, Verluste und deshalb Schließung von Filialen und der Abbau von Arbeitsplätzen: Diese Trends beschäftigen die Finanzbranche nicht erst seit Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr. Und auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken wie die Volksbank Oberberg spüren die schwierigen Rahmenbedingungen. Trotzdem: Dank eines dynamischen Wachstumskurses, der Mitglieder und Kunden sowie den Mitarbeitern setzte die Volksbank Oberberg auch im vergangenen Jahr die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung fort, wie Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen heute bei der Bilanzpressekonferenz im Wiehler Hauptsitz – mit viel Abstand und viel Lüften – bekanntgab.

Die nackten Zahlen

Die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich um 10,3 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Im Privat- und Firmenkundengeschäft sei man dynamisch gewachsen, das betreute Kundenvolumen stieg um 6,8 Prozent oder 420,6 Millionen Euro auf 6,6 Milliarden Euro. Auch dank neuer Mitglieder (+2,7 Prozent, mehr als 41.000 Teilhaber) und Kunden stieg die Kundeneinlage auf 2,4 Milliarden Euro. Um etwas für das Geld zu bekommen, flossen allein in Wertpapieranlagen und in Vermögensverwaltung Mittel von rund 100 Millionen Euro. Zu Negativzinsen und Verwahrentgelten würden mit Kunden individuelle Vereinbarungen getroffen. „Die Menschen sollen nicht denken, dass wir sie nicht mehr bei uns haben wollen“, sagte Stockhausen. Eine Zinswende sei weiterhin weit weg, betrachte man die zusätzlichen Liquiditätshilfen und gestiegenen Staatsverschuldungen.

678 Millionen Euro an Gesamtkreditzusagen gab es 2020. Besonders durch langfristige Immobilien- und Projektfinanzierungen stieg das Portfolio der Kundenkredite um 215,3 Millionen oder 7,1 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Der Bilanzgewinn betrug 10,3 Millionen Euro. Die Dividendenzahlung belief sich auf brutto 4,1 Millionen Euro.  „Wir haben unsere Stabilität und Kontinuität gewahrt“, sagte Stockhausen.

Die Pandemie

Eigentlich wollte die Volksbank Oberberg 2020 ihren 150. Geburtstag ausgiebig feiern. Dazu kam es aus bekannten Gründen nicht beziehungsweise kaum. Immerhin: Durch die ausgefallenen Veranstaltungen flossen eingesparte Gelder an gemeinnützige Institutionen im Geschäftsgebiet (87.500 Euro).  Der Volksbank sei es wichtig, gerade jetzt für Kunden und Menschen da zu sein, so Stockhausen. Nach anfänglichem Schock beim ersten Lockdown vor einem Jahr stellte man sich schnell neu ein, rüstete zum Beispiel Filialen entsprechend mit Schutzwänden nach.

„Durch eine Vielzahl vereinbarter Stundungen bei Privat- und Firmenkunden konnten wir die durch die Pandemie ausgelösten finanziellen Lasten mindern.“ Außerdem wurden über 50 Millionen Euro an Corona-Hilfen vermittelt. Obwohl sich weite Teile der Wirtschaft und Industrie stabil entwickeln, weiß die Volksbank, dass es in Branchen wie der Gastronomie, im Hotelgewerbe oder im Einzelhandel schwierig wird. „Wir werden an der Seite unserer Kunden stehen“, sagte Stockhausen (Foto), für diese Situationen sollen Budgets reserviert werden.

Das Virus hat das Kundenverhalten teils sehr verändert. Es sei mehr gespart worden bei einem verminderten Konsum. Aber auch praktische Dinge seien durch Corona anders geworden. So sei die Nutzung der Bankautomaten stark gesunken, während die Menschen mehr mit Karte bezahlten.

Der Neue im Vorstand

Frank Dabringhausen ist seit dem 1. Januar Mitglied des Vorstands. Er besetzt nun den Platz von Thomas Koop, der Mitte des vergangenen Jahres aus gesundheitlichen Gründen die Position verließ. Dabringhausen machte sein Abitur in Wiehl und begann 1986 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der damaligen Raiffeisenbank Wiehl. Abgesehen von einem kurzen Ausflug in die freie Wirtschaft war er immer Teil der Volksbank-Familie, vor seinem Wechsel in den Vorstand als Generalbevollmächtigter Bereichsleiter Vorstandsstab.

Die weitere Strategie

Mit „Weiter gegen den Trend“ könnte man die Strategie der Volksbank betiteln. Auf die Zinssituation reagiert sie mit einer qualitativen Wachstumsstrategie. Von den 30 Geschäftsstellen wird keine geschlossen. Eher im Gegenteil. Im Herbst möchte die Volksbank die ehemalige Filiale der Commerzbank in Wiehl so hergerichtet haben, dass die Immobilienvermittlung und das Verbundgeschäft des genossenschaftlichen Finanzpartners R+V Versicherung dort Platz finden, sagte Manfred Schneider, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Außerdem seien Modernisierungsmaßnahmen an der Hauptstelle geplant.

Auch bei den Mitarbeitern sei kein Abbau geplant. Momentan hat die Volksbank 484 Mitarbeiter, davon seien 37 junge Menschen in der Ausbildung. Im vergangenen Sommer seien 15 neue Azubis hinzugekommen. Der Ausbildungsmarkt stelle in der jetzigen Zeit eine besondere Herausforderung dar, die Nachwuchskräfte seien im Moment fast nur digital zu erreichen. Dem Neuen im Vorstand, Frank Dabringhausen, freute es deshalb besonders, auch in diesem Jahr 90 Bewerber zu haben.

Mit den Mitarbeitern auf der einen und digitalen Lösungen auf der anderen Seite möchte die Volksbank Oberberg weitere Marktpotenziale in der Region erschließen. „Gerade im Privatkunden- und Dienstleistungsgeschäft ist noch viel Potenzial zu heben“, sagte Stockhausen. Trotz des anhaltenden Margen- und Kostendrucks in diesem Jahr erwarten die Verantwortlichen deshalb ein ordentliches Betriebsergebnis.

Sozial unterwegs

Die Pandemie bestimmte das gesellschaftliche Engagement der Volksbank 2020 mit. Trotzdem flossen neben der Jubiläumsspendenaktion zum 150-Jährigen mehr als eine halbe Million Euro an Kindergärten, Schulen und Vereine. Dazu lief das Crowdfunding-Angebot „Viele schaffen mehr“ weiter (61 Projekte, rund 10.700 Spender, insgesamt 364.380 Euro) und gemeinsam mit dem Freundeskreis Klosterhof Bünghausen wurde das Ferienprogramm „Kind trifft Tier“ initiiert, bei dem sozial schwachen Familien unter die Arme gegriffen wurde. Auch die BeeRent-Honigernte (es profitieren die Oberbergischen Tafeln) und die Produktion „Lani und der Fuchsträumen vom Fliegen“ waren erfolgreich.

Text: Oberberg Aktuell, Lars Weber


Bei Rückfragen zuständig: Thomas Knura, Telefon 02262/984-257