- Mit dem naturpädagogischen Projekt "Auf dem Weg zum Vielfaltshof" vereint der Klosterhof Bünghausen die Ziele von Naturschutz und praktischer Umweltbildung für Kinder und Jugendliche.
Presseinformation
Umweltbildung für nachwachsende Generationen
Gummersbach, 05.05.2022
Auf dem Weg sein, heißt sich weiterentwickeln, wachsen und sich neuen Herausforderungen stellen. Sozusagen das Lebensmotto von Peter Schmidt und Susanne Schulte, die sich 1997 mit dem Erwerb des Klosterhofs den Traum vom eigenen Bauernhof, mit zunächst drei Schafen, erfüllten. 2008 ging das Paar den Schritt vom landwirtschaftlichen Neben- zum Haupterwerb, dessen Zweck neben dem Broterwerb der Erhalt vom Aussterben bedrohter Rassen ist. Sie stellen den 21 Hektar großen Betrieb ein Jahr später auf ökologischen Landbau um. Ab 2017 machten sie ihren Hof mit 200 Rassehühnern, bis zu 30 Mutterschafen, sowie fünf Mutterkühen, 15 Mastrindern und zwei Pferden zum Erlebnisraum für zahlreiche Naturschutzaktivitäten mit Kindern und Schülern.
In einem weiteren Entwicklungsschritt wollen beide mit dem Klosterhof nun den aktiven Beweis antreten, dass sich Landwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen, sondern Partner auf dem Weg zum Erhalt einer nachhaltigen und artenreichen Kulturlandschaft sind. Das Ehepaar möchte mit gezielten Maßnahmen Naturschutz und natürliche Biodiversität auf den eigenen Flächen fördern. "Wir tun so viel für den Naturschutz einfach nebenbei im landwirtschaftlichen Alltag.", betonte Peter Schmidt bei der heutigen Vorstellung des Konzeptes "Klosterhof auf dem Weg zum Vielfaltshof".
Darüber hinausgehende Arbeiten im Sinne des Naturschutzes verursachen allerdings Kosten, die die Möglichkeiten des kleinstrukturierten Betriebs übersteigen. Also holten Schmidt und Schulte zur Realisierung ihrer "fixen Idee" verschiedene Unterstützer ins Boot. Unter Ägide des "Freundeskreis Klosterhof", der sich im Trockenjahr 2018 zusammenschloss, engagieren sich nun die AggerEnergie und die Volksbank Oberberg, sowie die HIT-Umwelt- und Naturschutzstiftung und die NRW-Stiftung Umwelt und Entwicklung.
Mit Hilfe des Instituts für Landschaftsökologie der Universität Münster wurden die hofnahen Flächen kartiert und ökologisch typisiert, je nach Pflanzenbestand, Steilflächen, ob Mager, Feucht- oder Fettweide, ob Licht- oder Staudensäume und weiteren Kriterien. Daraus leiten sich biodiversitätsfördernde Maßnahmen her, die sukzessive auf den Klosterhof-Flächen Gestalt annehmen. Ansitzstangen lassen Bussarde und Milane sesshaft werden, Lesesteinhaufen dienen als Lebensraum für Reptilien, Saumstrukturen werden gegen das Insektensterben angelegt und Nisthilfen aufgehängt-alles Dinge, die naturnah auf landwirtschaftlichen Klosterhof-Flächen Platz finden.
Um gerade nachwachsende Generationen auf dem Weg in die Nachhaltigkeit mitzunehmen, werden im Mittelpunkt der Initiative neu konzipierte Naturschutzgruppen für Kinder und Jugendliche stehen, die von Natur-und Bauernhof-Erlebnispädagogin Susanne Schulte erarbeitet wurden. Ab Mitte Mai starteten zwei neue Naturschutzgruppen für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren. Parallel dazu gewinnen die Teilnehmer bei der aktiven Naturschutzarbeit auf dem Hof das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge und nachhaltige Lebensweise.
"Ökologie und Nachhaltigkeit sind Inhalte, die auch für uns als Genossenschaftsbank im Fokus stehen", unterstrich Volksbank-Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen das Engagement der Volksbank. "Unser Ziel ist die Klimaneutralität, die wir nur mit Aktionspartnern wie denen vom Klosterhof erreichen können", bedankte sich der Sprecher der AggerEnergie, Peter Lenz , für die Möglichkeit der Kooperation. Anmeldungen und Informationen zum Projekt "Auf dem Weg zum Vielfaltshof" unter freundeskreis@klosterbauer.de oder www.klosterbauer.de.
Text: Oberberg Aktuell, Ute Sommer
Bei Rückfragen zuständig: Thomas Knura, Telefon 02262/984-257