Wenn in der Hugo-Kükelhaus-Schule in Wiehl Oberbantenberg bunt verkleidete, plappernde Figuren durch den Flur laufen und dabei die Bühne der Aula zum Ziel haben, um dort innerhalb einer Improvisation ihre Unterhaltung in Bühnenlautstärke fortzuführen, kann das nur heißen, dass die Theaterprojektwoche der Abschlussstufenklasse (AST 1), die von der Volksbank Oberberg gefördert wurde, in vollem Gange ist: Michael Jackson erzählt Robin Hood aus seinem Leben, eine Piratin verkauft Shaun, dem Schaf, eine Klopapierrolle, zwei skurrile Opas lassen sich von einem Technikexperten über die Vorteile eines bestimmten Mikros aufklären und Mickey Mouse versucht ein Date mit einer schönen Prinzessin klarzumachen, die aber leider nur Augen für einen Oktopus hat.
Unter der Leitung der Künstlerin Christine Bretz haben die Schülerinnen und Schüler und die Lehrer*innen Elke Tausch, Dieter Saffran und Stefan Hack, sowie die Betreuerin Saskia Schneider ihre Klasse vom 24.1 bis zum 28.1 2022 mit großer Begeisterung in ein Theater verwandelt, in der Bühnenstoffe, ein Scheinwerfer und auch eine Nebelmaschine zum Einsatz kamen.
Nach einigen Warming-Ups, Übungen und Spielen für Stimme, Mimik und Körperhaltung kamen die Teilnehmer*innen schnell in einen Theater-Flow und improvisierten munter drauflos und entwickelten eigene kurze Szenen.
Christine Bretz konnte die Schüler*innen mit ihrer einfühlsamen und humorvollen Art sehr gut begleiten und für die Theaterarbeit auf und hinter der Bühne begeistern. Bisher unentdeckte Talente kamen zum Vorschein und bereits entdeckte Talente zum Zug. So hat Lukas, neben seiner Rolle als Zwerg, nicht nur die Szenenmusik gespielt, sondern auch für entspannte Stimmung in den Pausen gesorgt, wenn sein Klavierspiel bis in den Flur zu hören war. Die Schüler*innen gingen aus sich heraus, zeigten viel Humor und schauspielerisches Talent und am Schluss waren sich alle einig, dass die Woche sehr viel Spaß gemacht hat.
Ziel war die Aufführung des Theaterstücks „Dori und das Glas voll Dreck“ von Christine Bretz, in dem es darum geht, die eigene Kindheit nicht zu verlieren. Frau Bretz hatte ihr Stück eigens für die Klasse gekürzt und umgeschrieben. Nach der Rollenverteilung an die ganze Klasse, inklusive Lehrer*innen und Betreuerin, begannen die Proben und manche Teilnehmer*innen haben in kürzester Zeit Text auswendig gelernt und andere lernten, sich gekonnt mit Textheft in der Hand, frei auf der Bühne zu bewegen, wenn es zum Beispiel hieß die Szene zu entwickeln oder sie zu wiederholen.
Insgesamt war es eine Woche reich an neuen Erfahrungen und Erfolgserlebnissen, von der viele - auch hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsentwicklung - profitiert haben. Und es gibt eine kleine Fortsetzung, da die interne Aufführung vor Publikum zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird.
Christine Bretz ist in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig.
Als Regisseurin und Schauspielerin steht sie vor und auf der Bühne. Als Autorin schreibt sie unter anderem auch für die Bühne. Auch als Bildhauerin stellt sie regelmäßig aus.
Beide Bereiche, sowohl die Darstellende - als auch die Bildende Kunst, bringt sie den Menschen in unterschiedlichen Kursen und Workshops nahe und ermutigt jeden, sich selbst als Künstler*in zu versuchen. Sie ist überzeugt, dass dafür das Kind im Menschen geweckt werden - oder erhalten bleiben muss.
